Sonntag, 28. Juni 2020

Gedankenwelten

In den letzten Tagen wurde ich tatsächlich zweimal gefragt, ob ich nicht langsam genug geforscht hätte; irgendwann müsse doch auch einmal Schluß sein. Zugegeben, diese Fragen kamen von ein und der selben Person. Und doch stellt sich für mich die Frage: Ist das ein Einzelfall?
Mittlerweile habe ich mich selbst befragt, ob ich jemanden fragen würde, ob nun nicht irgendwann einmal genug mit seinem Hobby, seiner Leidenschaft wäre? Meine Antwort lautet: Nein, ich würde nicht.  Ich denke, daß es mir noch nicht einmal zusteht, die Interessen einer anderen Person in Frage zu stellen. So ist doch eine Freizeitaktivität oder eine Berufung kein Projekt mit Anfang und Ende.
In diesem speziellen Fall nun, der Genealogie, handelt es sich meiner Meinung nach sogar um ein Forschungsgebiet, bei dem man nie genug erfahren könnte. Sicherlich hat jeder, der diese Leidenschaft teilt, eine eigene Grenze oder Regel bei der die Forschung nicht mehr weiter betrieben wird (aktuelle Beispiele bei mir a lá "Großnichte 2.Grades der Ehefrau des Urgroßonkels 3.Grades"), doch dürfte sich das, nach meinem Verständnis, auf keine direkte Linie auswirken.
Dem ganzen gegenüber steht eine Phrase aus einem Artikel, den ich ganz zu Beginn der ernsthaften Erkundung meiner Ahnen las. Hier wurde lapidar erläutert, dass jeder ohne Probleme die zehnte Ahnengeneration erforschen könne. Anscheinend befindet sich auch der Verfasser dieses Schriftstückes ganz in einer anderen Forscherdimension als ich, wenn er oder sie sich denn überhaupt dazu zählen kann. Ich persönlich schaffe es in den allerseltensten Fällen bis in die zehnte Generation, kürzlich sogar das erste und bis dato einzige Mal sicher in die elfte. Ich bin jedoch kein Maßstab, dessen bin ich mir auch zu gut bewußt.
So ist es wohl doch müßig, sich mit dieser oder jener Gedankenwelt weiter zu befassen und sich den geduldig wartenden Ahnen zu widmen.
Aktuelle Anzahl direkter Ahnen: 136 (davon 6 vakante).

Mittwoch, 29. November 2017

Ergänzungen und Korrekturen zur Namensliste per 29.11.2017

Folgende Aufstellung listet die Familiennamen nach Regionen und Orten auf in denen ich forsche (kursiv = Ergänzungen und Änderungen seit der letzten Liste):


Preußen


Provinz Posen


Kreis Wollstein/Bomst

Komorowo Hauland, Borui, Januszewo, Groß Nelke, Alt Dombrower Hollande

- Werner
- Meißner
- Hake/Haak
- Meyer
- Steg
- (Wippe)
- Weiß
- Fimmel
- Hauff
- Gellert
- Klopstein
- Giering
- Baum
- Draber
- (Schumann/Schuhmann)
- (Freyer)


Provinz Brandenburg, Teilprovinz Neumark


Landreis Königsberg, Neumark

Stadt Cüstrin/Küstrin

- Pfaffenschläger
- Heidemann/Heydemann

Kreis Sternberg/Oststernberg

Kriescht, Zielenzig, Beaulieu

- Pfaffenschläger
- (Sergan/Sergant/Sergau)
- Emmrich


Provinz Südpreußen


Kreis Meseritz

Stadt Birnbaum an der Warthe

- Helweg/Hellweg/Helwig


Provinz Pommern


Teilprovinz Hinterpommern

Stadt Regenwalde an der Rega

- Heidemann/Heydemann

Kreis Randow

Nadrensee, Krakow, Retzin

- Vormelker
- (Bluhm)
- Scheel
- (Rutz)
- (Baumann)


Provinz Ostpreußen


Landkreis Preußisch Eylau

Eichen, Sienken, Wangnick, Papperten, Egdeln, Hoofe

- Scheffler/Schefler
- Podehl
- Krause
- Montien/Monthien/Monthin
- Fuhr
- Paetsch
- Boehm
- Linck/Link

Landkreis Königsberg, Preußen

Stadt Ludwigswalde

- Podehl
- Hinz/Hintz

Kreis Angerburg

Thiergarten, Buddern

- Beyer
- Groß
- Simon/Siemon


Österreich - Ungarn


Steiermark

Städte Marburg an der Drau und Graz, Mürzzuschlag, Leibnitz, Gabersdorf, St. Veit am Vogau, Gamlitz, Marlon

- Zeliska
- Leitner
- Lederhas/Lederhaas/Hederhaas
- Gepp
- Gulz
- Alliger
- Obenauß
- Kieger


Niederösterreich

Stadt Wien (Hundsturm und angrenzende Bezirke), Drosendorf, Neustift

- Kerzmann/Kurzmann
- Sommerfeld
- Popp/Hopp/Hoppe
- Eichinger
- Keller
- Schweyna/Schwezna/Sweczeni
- Held


Böhmen-Mähren


Iglau Kreis

Stadt Teltsch (Alte Vorstadt, Neue Vorstadt)

- Zeliska
- Schweyna/Schwezna/Sweczeni
- Schützner

Kreisdiagramm per 29.11.2017


Mittwoch, 7. Juni 2017

Dumme Gans, warum sagst Du das nicht gleich?! - Marburger Zeitung (Samstag, 27. Dezember 1902)

"Eine Familie in Gonobitz hat ein Dienstmädchen, mit welchem sie immer sehr zufrieden war. Plötzlich aber änderte sich das Wesen des Mädchens in auffallender Weise. Traurig schlich es im Hause umher und benahm sich oft in geradezu auffallender Weise. Der Dienstgeber stellte nun eines Tages das Mädchen zur Rede, doch wollte dasselbe anfangs nicht mit der Sprache heraus. Auf wiederholtes, eindringliches Befragen erklärte das Mädchen endlich mit gepreßter Stimme, es sei deshalb so außer sich, "weil ich verdammt bin!" Daß sein Dienstmädchen schon bei Lebzeiten verdammt sein soll, ging dem Gonobitzer, der auch offenbar so ein arges ungläubiges Weltkind ist, denn doch über die Hutschnur und er drang nun neuerlich in das Mädchen, ihm doch zu sagen, warum es denn eigentlich verdammt sei. Und das Mädchen erzählte, daß es in Cilli bei der Beichte war und dem beichthörenden Pater über dessen nachdrückliches Verlangen auch gestand, daß es ein Liebesverhältnis in Gonobitz habe. Darauf erklärte ihr der Pater ganz entsetzt, daß sie verdammt sei, hoffnungslos verdammt! Für das vollständig niedergeschmetterte Mädchen war die Gewissheit, in so jungen Jahren schon mir nichts dir nichts verdammt zu sein, keine angenehme Überraschung und deshalb die Niedergeschlagenheit.
Um den Mund des Gonobitzers aber spielte ein listig-arges Lächeln. Eine Weile redete er mit leiser Stimme mit dem Mädchen, worauf er sich, wieder listig lächelnd, entfernte. Er hatte ihr ein Rezept für eine nochmalige Beichte gegeben. Und richtig, das Mädchen ging bald darauf neuerlich nach Cilli beichten. Und als sie wieder vor dem Pater kniete, frug er sie neuerlich, ob sie kein Liebesverhältnis habe. Das Mädchen aber tat lange verlegen und zurückhaltend. Endlich sagte es: "Ja!" Nun wollte der Pater wissen, was ihr Liebster sei. Das wollte das Mädchen aber durchaus nicht beichten. "Ich darf das nicht sagen, ich darf nicht, mir ist's verboten worden." "Aber Du mußt es sagen!" "Nun, in Gottes Namen", meinte das Mädchen weiter, "es ist ein Pfarrer!" "Dumme Gans, warum hast Du denn das nicht gleich gesagt, das macht dann ja nichts!" sagte der Pater, erläuterte ihr noch mit kurzen Worten den Unterschied zwischen einer weltlichen und geistlichen Liebschaft und sprach sie von der Verdammnis frei, indem er ihr die Lossprechung erteilte."

Quelle: Marburger Zeitung Nr. 154  41. Jahrgang - Marburger Nachrichten, Seite 4, rechte Spalte
(Schreibweise und Satzzeichen unverändert)

Dienstag, 28. März 2017

Zwischenstopp in Nadrensee ehemals Kreis Randow - Ende August 2016

Im letzten Sommer führten mich meine Wege zu einigen Ort an denen einst meine Vorfahren lebten. So kam es auch, daß ich einen kurzen Halt in Nadrensee, früher der Provinz Pommern zugehörig, machte. Neben dem Gutshaus und dem Kriegerdenkmal gehört die alte evangelische Feldsteinkirche mit dem davor stehenden Glockenstuhl zu den Baudenkmälern des Dorfes.



                                                                                                      




So erscheint der kleine lichte Friedhof vor dem Ortseingang von Nadrensee aus Richtung Krackow kommend. Umgeben von weiten Feldern fanden die Ahnen von so manchem hier die letzte Ruhe. Ein paar wenige der alten Grabmale sind erhalten. Ihre Gestalt könnte unterschiedlich nicht sein. So findet sich ein einfaches Holzkreuz, unverzierte Sandsteine und ein hoch aufragender schwarzer monumentaler Granit. Alle jedoch eint, daß sie zum Andenken der Toten, eben mit den Mitteln der zurückgebliebenen Lebenden, errichtet wurden.

Unter anderem sind erhalten die Gräber von:
Otto Markhoff, Auguste Markhoff geb. Wedel, Willy Wedel, Bruno Wedel, Paul Josewich, Otto Schmidt, Hulda Viergotz, Gustav Weggen, Wilhelm Stutz, Hildegard Keding, Richard Ignatz, Karl Jeenicke und Herrmann Dähn

Ganz von Efeu überwuchert, kaum mehr als Ruhestätte zu erkennen, befindet sich ein weiterer Stein nahe dem Eingang. Leider ist dessen Inschrift nur in Teilen zu erkennen.
Der überwiegende Teil der hier erwähnten verstarb Anfang bis Mitte der 1940er Jahre.

Alle Grabsteine sind fotografisch dokumentiert. Die Bilder können gern bei mir angefordert werden.

Donnerstag, 23. März 2017

Nachfahrensuche Zeliska - Leitner

Ich bin auf der Suche nach den Kindern und Kindeskindern des Ehepaares Heinrich Friedrich Zeliska (geboren am 07. Juli 1855 in Mürzzuschlag, Steiermark) und Maria Leitner (geboren am 22. Dezember 1862 in Graz, Steiermark). Ihre Hochzeit fand am 30. April 1882 in Marburg an der Drau, Steiermark (zu jener Zeit Österreich-Ungarn zugehörig) statt.
Das Ehepaar hatte, laut mündlicher Überlieferung 20 Kinder (darunter nur einmal männliche Zwillinge), wobei noch ungeklärt ist ob all diese Kinder das Erwachsenenalter erreichten. Die mir bis heute bekannten Kinder und deren Nachfahren lebten und leben in Österreich, Deutschland, Siebenbürgen und den USA.

Eine Kontaktaufnahme ist jederzeit erwünscht und wird so bald als möglich beantwortet.